Dr. med. L. M. Jacob – Fleisch, Milch und Zucker: Sterblichkeit durch Prostatakrebs

Fleisch, Milch und Zucker: Sterblichkeit durch Prostatakrebs bis zu 27-mal höher
Der Einfluss der Ernährung auf die Entwicklung von Krebserkrankungen ist komplex und nicht selten widersprechen sich Studienergebnisse. Prostatakrebs ist der häufigste Krebs des Mannes und auch die sechst­häufigste Todesursache. Patienten haben häufig einen starken Willen, ihren Gesundheitszustand aktiv durch Veränderungen ihrer Lebens- und Ernährungsweise zu verbessern, werden jedoch durch die Wider­sprüch­lichkeit der Daten darin nicht gerade ermutigt. Als einzige gesicherte Risikofaktoren gelten nur Alter, Rasse und familiärer Hintergrund.

Tumorzellen entstehen ständig durch endogene und exogene Kanzerogene. Letztlich bildet die Ernährungs- und Lebensweise den inneren Nährboden, der entscheidet, wie gut die Tumorsaat aufgehen und gedeihen kann (Tumorpromotion und Progression). So schafft erst eine mehrdimensionale Analyse der weltweiten Epidemiologie deutlich mehr Klarheit und bestätigt, wie extrem die lebenslange Ernährungs- und Lebensweise die Prostatakrebssterblichkeit beeinflusst: So waren die Schweiz, Schweden und Norwegen jahrzehntelang führend im Konsum von Milchprodukten, Fleisch und Zucker. Im Jahr 2000 war die altersstandardisierte Prostatakrebssterblichkeit in diesen Ländern bis zu 27-mal höher als in asiatischen Ländern, in denen die Männer den größten Teil ihres Lebens sehr wenig Milchprodukte und Fleisch verzehrt haben, dafür aber reichlich Gemüse, Sojabohnen und Grüntee. In Japan konnte nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ein steigender Konsum von Milch (20-fach), Fleisch (9-fach) und Eiern (7-fach) verzeichnet werden. Die Prostatakrebsmortalität stieg in diesem Zeitraum um das 25-Fache an.

Die Einwohner von Uruguay haben sich zeitlebens konträr zu den Asiaten ernährt. Das südamerikanische Land pflegt seit vielen Jahrzehnten einen hohen Konsum von Milchprodukten und ist weltweit die Nummer 1 im Rindfleischkonsum. Nach WHO-Zahlen von 2008 starben Männer in Uruguay 13-mal häufiger an Prostatakrebs als Chinesen, Thailänder und Vietnamesen. Ihr Ernährungsmuster dürfte eine wesentliche Ursache für die extrem hohe Sterblichkeitsrate durch Prostatakrebs, Brustkrebs und Darmkrebs sein, die das Land trotz seines optimalen Klimas und eines gut ausgebauten Sozial- und Gesundheitssystems aufweist. Frauen in Uruguay sterben 4-mal häufiger an Brustkrebs als Chinesinnen. Die Dickdarmkrebsmortalität beider Geschlechter ist 2,3-mal so hoch.

Selbst nach einer Diagnosestellung hemmt eine pflanzenbasierte Ernährung das Fortschreiten von Prostatakrebs und verändert direkt auch die Tumorgenetik, wie Interventionsstudien belegen.

27.6.2014

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